Armagnac

Armagnac ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung für in der Gascogne in Frankreich hergestellten Weinbrand (Brandy). Nach einer Verordnung von 1909 sind rund 15.000 ha Rebfläche in den Départements Gers, Landes und Lot-et-Garonne zur Armagnac-Herstellung zugelassen.

Armagnac ist die älteste bekannte französische Spirituose und eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung gemäß den Europäischen Begriffsbestimmungen für Spirituosen. Name, Herkunft und Herstellungsverfahren sind durch die Appellation d’Origine Contrôlée gesetzlich geregelt.

Armagnac wird in einem einzigen Brenndurchgang destilliert, Cognac dagegen im Doppelbrandverfahren. Anschließend wird er drei bis 20 Jahre in Eichenholzfässern gelagert. Je länger die Lagerung, desto höher die Qualitätsstufe. Der Mindestalkoholgehalt beträgt 40 Volumenprozent.

Armagnac wird oft als kleiner Bruder des berühmteren Cognac bezeichnet. Allerdings reicht die Cognac-Herstellung nur in das 17. Jahrhundert zurück. Das Brennen von Armagnac hingegen wurde bereits 1461 urkundlich erwähnt, als im Gebiet des heutigen Département Landes eine Brennerei zu seiner Erzeugung genehmigt wurde. Die Urkunde befindet sich im Musée de l’Armagnac in Condom.

Für diese frühe Kultur der Branntweinherstellung waren drei Kulturkreise verantwortlich: die Römer mit ihren Weinbaukenntnissen, die Gallier mit ihrer Handwerkskunst der Fassherstellung und die Mauren mit der Destillationstechnik. Zu dieser Zeit wurde Armagnac noch als Medizin verwendet und hauptsächlich schmerzlindernd und desinfizierend eingesetzt. Der Name des Weinbrands leitet sich von seiner Ursprungsregion ab, der alten Grafschaft Armagnac.